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Sieger in politischer Bildung

Die Klasse TK1 der Technikerschule mit den beiden Fachrichtungen Informatik und Umwelt/Regenerative Energien am Beruflichen Schulzentrum hat im Schuljahr 2020/21 mit ihrer Lehrerin Daniela Sailer im Rahmen des Sozialkundeunterrichts am renommierten Schülerwettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung teilgenommen. Das Projektergebnis gehörte zu den Beiträgen, die mit einem Preis ausgezeichnet wurden: einer Prämie in Höhe von 100 Euro. Dies ist besonders beachtlich, weil auch in Pandemiezeiten 1.500 Klassen mit über 30.000 Schülerinnen und Schülern teilgenommen haben.

Aus dem breiten Themenspektrum wählten die Schüler das brandaktuelle Thema „Wohnen – ein Luxusgut?“. Der Bogen der Recherche wurde dabei weit gespannt: 

welche Bevölkerungsgruppen sind von der Wohnungsnot besonders betroffen, welche Unterschiede gibt es zwischen Stadt und Land, welche Maßnahmen hat die Politik bereits getroffen, welche Lösungsvorschläge gibt es noch, was machen einzelne Gemeinden in der Heimatregion und welche Vor- und Nachteile bieten Wohnen im Eigentum und zur Miete.        

Nicht alles fand dabei Platz in der zwölfseitigen Informationsbroschüre, zum Beispiel wäre es zu weit gegangen, über die deutschen Regierungsmaßnahmen hinaus auch das interessante, aber auch sehr kontroverse Vorgehen der Stadt Wien noch darzustellen und zu bewerten. In der Broschüre wurden aber nicht nur die Recherche-Ergebnisse von offiziellen Quellen zusammengefasst, sondern auch die Ergebnisse von Interviews, z.B. mit einem Studenten auf Wohnungssuche, präsentiert und vor allem eine eigene Bewertung vorgenommen.

Doch nicht nur fachlich lernten die Schüler dazu. Projektarbeit unter Coronabedingungen zwang die Schüler, statt der geplanten Multimediapräsentation einen Info-Flyer zu erstellen. Für die Multimedia-Präsentation waren Filmsequenzen und ein Podcast geplant und das hätte Zusammenarbeit im Klassenzimmer erfordert, die Ende Dezember nicht mehr möglich war. Stattdessen besorgte Michael Schindler von den IT-Technikern eine geeignete Software, um gemeinsam online eine Broschüre zu erstellen. Lukas Leberle (Marktoffingen) bringt es auf den Punkt: "Da es bei diesem Wettbewerb eine hohe Anzahl an Mitbewerbern gibt, mussten wir auf kreative Ideen für unsere Broschüre kommen, um aus der Masse der Teilnehmer sowohl durch Informationen als auch durch Layout herauszustechen."

Gegen Ende des Projekts musste unter Zeitdruck sehr viel untereinander abgesprochen und abgestimmt wurde. Das lief nicht immer reibungslos, stärkte aber am Ende die Klassengemeinschaft, weil auch vielfältige Talente und Kenntnisse in eine letztlich gewinnbringende Zusammenarbeit einflossen. 

Die Erkenntnisse aus ihrer Arbeit waren für die Schüler einprägsam. „Da uns Corona zum Arbeiten im Homeoffice gezwungen hat, haben wir hier die übergreifende Arbeit und Koordination des Projekts online erlernt, was uns für die Zukunft sicher noch hilfreich sein wird.“, so Fabian Jost (Dillingen). Seine Mitschülerin Tatjana Neupert aus Stillnau stimmt ihm zu: „Mir gefiel die Zusammenarbeit mit der ganzen Klasse sehr gut. Außerdem finde ich es großartig, wenn man sieht, was aus vielen verschiedenen kreativen Ideen jedes Einzelnen entstehen kann." 

Fazit: Die Klasse lernte nicht nur inhaltlich viel über ein für alle relevantes Thema, sondern noch viel mehr über kooperatives Arbeiten in einem großen Team und den Wert der eigenen Leistung für eine Gruppe sowie den Umgang mit Zeitdruck als im normalen Unterricht. So wird man dem Anspruch der beruflichen Schulen, auf die reale Arbeitswelt vorzubereiten, gerecht. Dies ist ganz im Sinne von Schulleiter Gerhard Weiß, der solche Projekte sehr wichtig findet und stolz auf seine Preisträger ist. Für das neue Schuljahr, das im September 2021 beginnt, kann man sich noch anmelden. Weitere Infos unter www.technikerschule-hoechstaedt.de.