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„Kamishibai – Erfinden von Nachhaltigkeitsgeschichten“ – Workshop an der Berufsfachschule für Kinderpflege in Höchstädt

An der Berufsfachschule für Kinderpflege in Höchstädt fand am 28. Oktober 2021 ein Workshop zum Thema „Kamishibai – Kinderkünstler – Erfinden eigener Nachhaltigkeitsgeschichten“ statt. Zu der Fortbildung wurden Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte aus dem Elementarbereich an das Berufliche Schulzentrum eingeladen. Die Teilnehmenden lernten, allein oder gemeinsam mit Kindern eigene Kamishibai-Geschichten zu erfinden und zu realisieren.

Fachbetreuerin V. Gerstmeyr-Praßler von der Berufsfachschule für Kinderpflege konnte als Referentin Frau Carmen Sorgler von pfiff-Pressefrauen in Frankfurt gewinnen und durfte schließlich gemeinsam mit ihren Kolleginnen Frau Klein und Frau Weihmayr sowie Frau Eder-Strobel die Veranstaltung organisieren. Schulleiter Gerhard Weiß begrüßte die Gäste und freute sich mit den Worten: „dass eine so hochkarätige Veranstaltung an der Schule angeboten werden kann, ist schon außergewöhnlich und zeige die enge Verbundenheit zu den Praxisgebern.“ Kamishibai ist die japanische Erzählkunst des Papiertheaters – und keineswegs nur ein „großes Bilderbuch in einem Rahmen“. Es lebt gerade von der Bewegung, die beim Herausziehen und Hineinschieben der Bildkarten entsteht. Damit ähnelt Kamishibai vielmehr einem kleinen Film – immer mit Happy End!

Die Illustrationen und der Text des original japanischen Kamishibai zeichnen sich durch Prägnanz und Reduktion aus. „Weniger ist mehr“, wie Frau Sorgler betonte. Dies erleichtert es Kindern, deren Zweitsprache Deutsch ist oder die mit Geschichten wenig vertraut sind, die Kamishibai-Erzählung mit Interesse und Spannung bis zum Ende zu verfolgen.

Jede Bildkarte ist daher so gestaltet, dass sie nur das Wesentliche einer Handlung zeigt und die Aufmerksamkeit des Publikums sofort erreicht. Wie das funktioniert und wie sich eine eigene Geschichte mit Bild und Text erstellen lässt, war Inhalt des Workshops.

Die Teilnehmerinnen haben sich außerdem wichtiges Wissen zu Dramaturgie und Spannungsaufbau angeeignet.

Die Referentin präsentierte mehrere Originalgeschichten, z.B. Groß, größer, noch größer (eine Mitmachgeschichte ab 2 Jahren) oder Fumiko und ihr Schlitten (ab 4 Jahren). In der anschließenden Diskussion entfaltete sich die Tiefe der Themen, die in diesen Geschichten ohne erhobenen Zeigefinger und ohne „Moral von der Geschicht‘“ vermittelt wurden. 

„Gute Kamishibai-Geschichten sind wie gute Literatur mit verschiedenen Bedeutungsebenen“, so Frau Sorgler. Genau dies macht das Kamishibai so wertvoll für den Einsatz für Kita und Grundschule. Weil Kamishibai ein Tür- und Herzensöffner für die Begegnung, das Gespräch und das Lernen ist.

Frau Lukas vom Kinderhaus Kringelland in Hausen fasste ihre Erkenntnis des Fortbildungstages für die Teilnehmer*innen folgendermaßen zusammen: „Ich sehe in der Kraft und Tiefe der original Kamishibai-Geschichten geradezu philosophische Qualitäten, die dazu einladen, mit den Kindern über verschiedene Themen ins Gespräch zu kommen.“

Der Workshop motivierte die Teilnehmenden, möglichst schnell das erlernte Wissen und Können mit den Kindern und Schüler*innen umzusetzen und mit ihnen eigene Geschichten zu erfinden, zu illustrieren und zu erzählen.