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Kamishibai-Workshop

An der Berufsfachschule für Kinderpflege in Höchstädt fand am 24. April 2023 ein Workshop zum Thema „Kamishibai – Die Kunst des Erzählens. Ein Angebot für alle - auch mehrsprachige Kindergruppen. Schwerpunkt Deutsch als Zweitsprache‘‘ statt. Zu der Fortbildung wurden Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte aus dem Elementarbereich an das Berufliche Schulzentrum eingeladen. Als Referentin führte Frau Carmen Sorgler von pfiff-Pressefrauen in Frankfurt durch den interessanten Workshop. Die Teilnehmenden lernten die unterschiedlichen Arten der Vorführung der Kamishibai-Geschichten für mehrsprachige Kindergruppen. Der Schwerpunkt der Fortbildung war Deutsch als Fremdsprache und dessen Förderung im frühen Kindesalter.

Kamishibai ist die japanische Erzählkunst des Papiertheaters – und keineswegs nur ein "großes Bilderbuch in einem Rahmen". Es lebt gerade von der Bewegung, die beim Herausziehen und Hineinschieben der Bildkarten entsteht. Damit ähnelt Kamishibai vielmehr einem kleinen Film – immer mit Happy End! Die Illustrationen und der Text des original japanischen Kamishibai zeichnen sich durch Prägnanz und Reduktion aus. „Weniger ist mehr“, wie Frau Sorgler betonte. Dies erleichtert es Kindern, deren Zweitsprache Deutsch ist oder die mit Geschichten wenig vertraut sind, die Kamishibai-Erzählung mit Interesse und Spannung bis zum Ende zu verfolgen.

"Mit mehrsprachigen Kamishibai-Geschichten rollen die Erzieher*innen den roten Teppich des langen Weges der Sprachförderung auf – das sollte nur der Anfang sein, bevor mehrseitige Bilderbücher in Frage kommen". Jede Bildkarte ist daher so gestaltet, dass sie nur das Wesentliche einer Handlung zeigt und die Aufmerksamkeit des Publikums sofort erreicht. Wie das funktioniert und wie sich eine Geschichte in zwei unterschiedlichen Sprachen erzählen lässt, war Inhalt des Workshops, der von der Fachbetreuerin Sona Klein organisiert wurde.

Die Referentin zeigte zwei Arten der Vorführung eines Kamishibais in zwei Sprachen (deutsch-französisch). Die Umsetzungsmöglichkeiten der Präsentation der Geschichten stellte die Referentin in der Gruppe in Diskussion. Die Teilnehmer*innen haben sich außerdem wichtiges Wissen zu Dramaturgie und Spannungsaufbau angeeignet. Die Referentin Frau Sorgler präsentierte mehrere Originalgeschichten, z.B. Billy (eine Mitmachgeschichte ab 2 Jahren), Mama Quak ruft ihre Kinder (ab 4 Jahren) oder Frau Henne und der schlaue Fuchs (ab 4 Jahren).

"Gute Kamishibai-Geschichten sind wie gute Literatur mit verschiedenen Bedeutungsebenen", so Frau Sorgler. Genau dies macht das Kamishibai so wertvoll für den Einsatz für Kita und Grundschule. Weil Kamishibai ein Tür- und Herzensöffner für die Begegnung, das Gespräch und das Lernen ist.

Frau Seilz vom Kath. Kindergarten "St. Josef" fasste ihre Begeisterung des Fortbildungstages folgendermaßen zusammen: „Ich habe den Kamishibai-Rahmen Jahre lang im Schrank gelassen, weil ich mit der Umsetzung in den Krippenkindergruppen zum Scheitern gekommen bin. Jetzt werde ich mich wieder trauen, den Kamishibai-Rahmen aus dem Schrank herauszuholen und diesen im Krippenbereich einzusetzen".

Der Workshop motivierte die Teilnehmenden, möglichst schnell das erlernte Wissen und Können mit den Kindern und Schüler*innen umzusetzen und für mehrsprachige Kindergruppen die geeignete Kamishibai-Geschichte auszusuchen und diese in mehreren Sprachen kombiniert mit der Zweitsprache Deutsch den Kindern vorzuführen.

Sona Klein, Koordinatorin Fachpraxis Kinderpflege

230424 Kamishibai Zusatzb